Lautenkorpora werden immer aus einer ungeraden Anzahl von Spänen zusammengesetzt. Diese kann zwischen 9 und 65 variieren. Wir arbeiten hauptsächlich mit 11- und 19-spänigen Korpora.
Der klangliche Unterschied zwischen einem 11- und einem 19-spänigen Instrument besteht nach unserer Beobachtung darin, daß – entgegen früheren Annahmen – durch Erhöhung der Spananzahl der Eigenton des Korpus sinkt, er also folglich weicher wird. Dies wiederum führt zu einer verbesserten Fähigkeit der Luftanregung im Inneren des Instruments und kommt vor allem den tiefen Frequenzen zugute. Spieler, die einen möglichst imposanten Baß aber kein Instrument mit übermäßig vertieftem Korpus wünschen, sind daher mit einer höheren Spananzahl gut beraten.
Das besonders häufige Vorkommen der Vielspänigkeit bei Generalbaßinstrumenten wie der Theorbe scheint nach dieser Beobachtung nicht allein auf dekorative Zwecke oder Zwänge aufgrund limitierter Breite des vorhandenen Rohmaterials für Späne zurückzuführen zu sein. Allerdings könnte letzteres durchaus den Anlaß zur Entdeckung des beschriebenen, für Generalbaßinstrumente nützlichen akustischen Nebeneffektes gegeben haben.